Gedanken und Geschichten aus der Praxis,

immer aus eigener Feder...........

 

© Text und Bild – Judith Machacek 

 

 

„Also dann, bis morgen…………….“

 

Barfuss tapsen meine nackten Füße den Flur entlang Richtung Tür. Leise und noch verschlafen öffne ich sie dem Morgen und flüstere ihm zu: „Guten Tag, du bist aber heute mal wieder früh!“

 
Ich schlurfe zurück in die Küche, und setze mich. Der Tag kommt mir freundlich hinterher. Lächelnd legt er meine heutigen Geschenke auf den Tisch. Er bringt immer welche mit, aber was genau, dass weiß man vorher nie. Müde fragend sehe ich ihn an, doch er schweigt, wie meist - und so falte ich das unscheinbare Bündel auf:

In sein Küchentuch eingeschlagen finde ich 24 Stunden nur für mich. Unzählige Gesichter, die (m)ein Lächeln bräuchten, viele „Danke´s“, um sie zu verschenken, freundliche Gesten die mir selbst das meiste Glück bereiten und mindestens eine Umarmung für mich und einen anderen. Ich finde ebenso darin eine Träne des Mitgefühls, ein Wort des Beistandes und eine Sekunde des Mutes. Und das alles gebettet in eine liebevolle Art und Weise, nicht nur dem anderen gegenüber, sondern vor allem auch mir selbst gegenüber. Ich staune, wie schon so oft: "Was für ein guter Tag!"

Der Morgen schmunzelt mich an und beschließt den Moment mit den Worten:

 

„Also dann, bis morgen….!“
                                              

                                                                                             Judith Machacek



Die eigene Größe

 

(eine Metapher)

 


Es lief einer in einem scheinbar schönen Schuh, schon viele Jahre. Als er den ersten Reißnagel unter seinen Füßen spürte, glaubte er an einen Zufall. Beim Zweiten und Dritten, haderte er mit sich und irgendwann war es täglich eine Nadel die ihn stach oder Etwas, das ihm schmerzhaft begegnete.

Zuerst sprach ihn nur Einer an, danach ein Zweiter und ebenso ein Dritter, ob es sein könne, dass - ganz abgesehen von den Schmerzen - der Schuh in dem er laufe, inzwischen viel zu klein für ihn sei. Vielleicht wäre es besser, sich einen anderen und größeren Schuh zu suchen?

Er zweifelte, denn es war ein Wagnis, eine Zeit barfuss gehen zu müssen, bevor sich ein neuer und größerer Schuh für ihn fand. Dennoch, er schlüpfte aus dem zu engen und wund gelaufenen Schuh und ging seinen gewohnten Weg - vorerst mit nackten Füßen….

Wenige Tage später saß er auf einer Bank und kam mit einem Fremden ins Gespräch. Er erzählte diesem, wie es ihm das letzte Jahr und kürzlich ergangen sei und Jener schmunzelte nachdenklich. So fragte er nach und bekam die Antwort:

 

„Ganz abgesehen von Nadeln und Nägeln, auch -nicht wachsen wollen-, tut weh. Siehst du denn nicht, dass du inzwischen viel zu groß bist, um noch klein zu sein?“ Erweitere deine Perspektive und halte dich nicht auf mit Menschen und Dingen die dir nicht gut tun. Manchmal braucht es jedoch auch diese, um uns unserer eigenen Größe bewusst zu werden.

 

 

 

Judith Machacek

 

 

Manchmal brauchen wir alle ein WUNDER,

 

den

W - unsch, dass sich die
U - mstände aus einer scheinbar aussichtslos empfundenen
N - iederlage heraus
D - rehen, damit wir uns in eine
E - ntsprechend andere
R - ichtung entwickeln können.

 

Judith Machacek